Diese Fragen stellte mir einer meiner Söhne (4 1/2). Er hat mitbekommen, dass es nicht nur um den Osterhasen und Geschenke geht. Ich habe mich gefragt, wie ich es ihm erklären soll. Ich bin auch ein Fan davon, das Kind selbst zu fragen, was es denkt, zum Beispiel als er mich gefragt hat, was mit uns passiert, wenn wir sterben. Aber hier wollte ich es ihm erklären, aber eben auf meine Weise.
Meine Antwort lautete dann etwa so: “Jesus Christus lebte vor langer Zeit und hat vielen Menschen geholfen, das weißt du ja. Aber manche Menschen hatten Angst vor Jesus, und deshalb haben sie ihm wehgetan. Er ist dann gestorben, und dann hat seine Seele, also das, was ihn ausmacht, das, was ihn einzigartig macht, anders als alle anderen, seinen Körper verlassen, damit er ewig mit seinem Papa im Himmel leben kann. Ja, das mag jetzt alles nicht so 100% nach der Bibel sein, aber ich denke, dass er es so besser verstehen konnte, und wir hatten das Thema Tod ja erst vor wenigen Monaten. Es kamen dann noch weitere Fragen, und ich habe versucht, es etwas anders zu erklären, auf ihn und mich bezogen.
Jesus ist als zentrale Figur des christlichen Glaubens bekannt, der seinen Tod und seine Auferstehung als Opfer für die Sünden der Menschheit darbrachte. Eine Mutter, die für ihr Kind sorgt, kann in gewisser Weise mit diesem Opfer verglichen werden. Jesus hat die Menschen sehr geliebt, so wie ich dich und deine Geschwister sehr liebe. Auch Gott hat seinen Sohn sehr geliebt. Und wenn man jemanden sehr liebt, dann möchte man, dass es der Person gut geht, dass sie fröhlich ist, glücklich ist, keine Schmerzen hat, beschützt ist und so weiter. Und um das zu machen, opfert man Zeit und Geld zum Beispiel. Jesus hat sein Leben für die Menschen gegeben. Aber damit es dir gut geht, ist das nicht immer leicht für mich. Ich habe ja schon mal gesagt: “Puh, ich kann nicht mehr, ich bin ganz müde, oder meine Schultern tun mir weh, ich kann dich nicht mehr tragen oder ich brauche jetzt eine Pause!” Solange ich kann und es mir auch gut geht, mache ich das sehr gerne.”
“Aha, ok. Mama, kann ich ein Zuckerl haben?”
Somit war diese Unterhaltung erledigt. Ob und wie er es aufgefasst hat, werde ich in den nächsten Tagen oder gar erst Monaten erfahren. Denn es wird weiter in ihm wirken, und eines Tages wird er mitten beim Mittagessen diese Unterhaltung weiterführen. Ich werde komplett verwirrt sein, weil ich mich nicht auskenne. Aber für ihn ist es ganz normal, weil gerade in diesem Augenblick wird er etwas verstanden haben, und dann wird er es gleich mit mir besprechen wollen. Mittlerweile ist das leichter, weil er klarer sprechen kann, aber glaub mir, früher gab es die einen oder anderen Frustreaktionen, wenn ich zu lange auf der “Leitung” stand.
❓Warum schreib ich dir das jetzt? Um dir zu zeigen, wie wichtig es ist, dass wir als Eltern unseren Kindern auf Augenhöhe begegnen und ihre Fragen und Gedanken ernst nehmen. Dass wir vorstehen welche Prozesse in ihnen vorgehen. Dass wir sie intuitiver verstehen können. Du kannst dadurch deine Beziehung zu ihnen stärken und ihr Vertrauen gewinnen.
✅Wenn ich weiß dass mein Sohn möglicherweise mir einen Frage stellt und wenn er denkt ich habe genug geredet, dann wechselt er einfach das Thema.
✅Oder wenn ich weiß, dass es normal ist, wenn mein Kind plötzlich mitten beim Essen oder Schlafengehen plötzlich mit einem Thema Anfängt, was für dich gefühlt “ewig” her ist.
🧠Kinder brauchen länger, um Dinge zu begreifen, weil sich ihr Gehirn noch in der Entwicklung befindet. Das Gehirn eines Kindes durchläuft mehrere Stadien der Entwicklung, die mit unterschiedlichen kognitiven Fähigkeiten und Denkprozessen einhergehen.
Zu Beginn des Lebens hat das Gehirn eines Kindes viele Neuronen, die miteinander verbunden werden müssen, um komplexe neuronale Netzwerke zu bilden(Autobahnen). Diese Vernetzung ist wichtig für das Lernen und die Informationsverarbeitung. Im Laufe der Zeit bilden sich diese Netzwerke durch Erfahrungen und Interaktionen mit der Umwelt aus.
Kinder lernen durch aktive Erfahrungen und Entdeckungen, indem sie Dinge ausprobieren und beobachten, wie ihre Handlungen die Welt um sie herum beeinflussen. Sie haben noch nicht genügend Erfahrung, um auf komplexe Weise zu denken, zu planen und abstrakte Konzepte zu verstehen. Dies braucht einfach und daher kann es sein, dass diese Netzwerke eben plötzlich verbunden werden! Was dann eben beim Abendessen etc. sein kann.
Je mehr Wissen du über dich, dein Kind Bedürfnisse und Emotionen hast, desto leichter wird dein Alltag mit deinem Kind sein.
Ich biete 1 zu 1 Coachings in dem Bereich an aber auch viele Workshops teilweise auch gratis. Wenn du mehr wissen willst, dann kontaktiere mich..