Inmitten der Hektik unserer schnelllebigen Welt gerät oft ein entscheidender Faktor in den Hintergrund – die prägende Zeit vor der Geburt und die Elternschaft. Ständig geht es um den Kampf der Frauen Gleichberechtigt zu sein dadurch werden die Kinder vergessen. In diesem Artikel will ich darüber aufklären wie wichtig es wäre wenn Eltern und andere Erwachsene die Bedürfnisse der Kinder war nehmen und akzeptieren würden. Es soll Augen öffnen und zu einem tieferen Verständnis der Verantwortung, die Eltern tragen, und dem Einfluss, den sie auf die Zukunft ihrer Kinder haben, ermutigen. Es geht darum, Lasten zu erkennen, Ängste zu überwinden. Um sich bewusst zu machen, was wahre Familienfreundlichkeit, Chancengleichheit und Gleichberechtigung bedeutet. Es ist ein Investment der Eltern in die Schwangerschaft bis hin zum Alter des Kindes von ca. 3 Jahren !

Was genau bedeutet Familienfreundlichkeit für dich?
Im Interesse wessen wird hier oft gesprochen?
Ist es im Sinne der Wirtschaft oder der Frau?
Um was es selten geht, ist um die Bedürfnisse, Interessen und die Gesundheit der Kinder, die die Zukunft unserer Gesellschaft bilden.

Bedeutung der frühkindlichen Entwicklung:

In der Diskussion über Familienfreundlichkeit liegt der Fokus oft auf der Gleichstellung von Mann und Frau. Ich weiß gar nicht wie viele Artikel und Aussagen ich schon gelesen habe wie die aus dem Artikel des Standards vom 22.01.2024 „Titel:Mehr Babys und früh in die Krippe.“ Gleich der Beginn strotzt von Unwissenheit und Schmerz dieser Journalistin. Zitat:“… französiches Familienmodell fördert die frühe Sozialisierung der Kleinkinder….. österreisch patriarchalischen Werten…..“
Der Mensch ist ein soziales Wesen und benötigt keine Förderung. Es passiert derzeit eher das Gegenteil, dass die Menschheit immer unsozialer wird.
Dann kommt es natürlich auch wieder. Die Journalistin schreibt, dass das zu Hause bleiben von Kleinkindern mit Werten wie Gleichberechtigung der Geschlechter zu tun hat. Mehr aus diesem und anderen Artikeln will ich aber niemanden anmuten, weil wie so oft, Kinder wie eine Last betrachtet werden. Und genau dem entspricht, was mir so viele Klientinnen rückmelden. Dass sie eigentlich gewollt wahren, oder auch nicht, aber spätestens im Kleinkindalter haben sie sich als Mühsal, Last etc. gefühlt. Und ja die Väter werden angesprochen, aber nur am Rande eigentlich geht es um die Mütter.

Deshalb wollen wir mal auf die Frage eingehen: Was sind die Bedürfnisse eines Kindes und wie können sie sich zu einem glücklichen und gesunden Menschen entwickeln. Und ich gehe hier auf den Punkt ein den anscheinend die wenigsten kennen und wo es noch sehr viel aufholbedarf gibt für die Menschheit. Kinder, bekommen möglicherweise Nahrung und Gewand und einen Ort zu schlafen, aber die emotionalen, psychischen Bedürfnisse werden oft ignoriert. Derzeit ist es so, dass Kinder spätestens ab der Geburt, aber oft schon davor, an den Lebensrhythmus der Erwachsenen anpassen müssen, doch eigentlich sollte es umgekehrt sein.  Wir sehen immer mehr Menschen mit Entwicklungstraumata, psychischen und physischen Krankheiten mehr Gewalt, Aggression, Neid etc entsteht. Viele unserer Probleme die wir als Gesellschaft derzeit haben liegt daran, dass auf die wichtigste Phase im Menschenleben nicht geachtet wird.

Die Forschung zeigt, dass prä- und perinatale Erfahrungen die psychologische Entwicklung beeinflussen und langfristige Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden haben können. Dies bedeutet, dass wir bereits in der Schwangerschaft ansetzen müssen, um Eltern zu begleiten und zu informieren.(Julie Gerland) Dass wir wieder runterfahren müssen und uns dem Zeitgefühl von Babys und Kleinkindern anpassen müssen, was auch unserer Gesundheit als Erwachsenen dienlich wäre.

Die vernachlässigten Bedürfnisse der Kinder:

Was ist nun mit den Bedürfnissen und der mentalen Gesundheit der Kinder?
Das Wichtigste für Babys ist, dass sie die emotionale und körperliche Bindung zu ihren Eltern haben. Zuerst ist es nur die Mutter, ist ja logisch. Schauen wir uns die Geschichte an dann wurden Kinder früher im schnitt 2-3 Jahre gestillt. Auch heute heißt es im ersten Lebensjahr Beikost und stillen tut in der Regel die eigene Mutter. Ich will aber nicht aufs Stillen eingehen, sondern erklären woher die Wichtigkeit oder das Bedürfnis der Menschen kommt am Anfang des Lebens die Mama so viel wie möglich bei sich zu haben. Babys brauchen eine Person, die sie achtsam pflegt, den Rhythmus des Kindes kennt auf die Körpersignale, Gefühle und Bedürfnisse achtet. Diese Kompetenz haben wir, weil es ein Instinkt ist, den jedes Säugetier hat. Diese Instinkte gerade die des weiblichen Geschlechtes die angeboren sind, wird versucht uns abzugewöhnen und immer mehr mit Erfolg.
Wenn ich meine Kinder betrachte, ich habe eine Tochter und zwei Söhne, dann kann ich ganz klar erkennen, wie einzigartig jedes Kind für sich ist. Das es aber Dinge gibt, die hat weder meine Tochter noch ich jemals gemacht aber beide Jungs machen es und wenn ich mich im Bekannten und Verwandtenumkreis umschaue, dann ist es dort genau gleich. Ich behandle mein Kind gleich, damit meine ich, dass ich weder meiner Tochter Dinge abspreche, die angeblich rein weiblich sind noch spreche ich ihr Dinge ab die rein männlich sind, laut der Gesellschaft. Ich sehe oft Dinge gar nicht mit der Lupe der Geschlechterrolle wie viele andere. Aber eigentlich wollte ich von einer bestimmten Situation erzählen, die man mit den Augen von Geschlechtern sehen kann.
Im Bekanntenkreis kam ein Baby auf die Welt und meine Tochter war und ist komplett fixiert auf dieses Baby. Kaum ist das Baby da, will sie es halten und sitzt eigentlich nur da mit dem Baby am Arm, will es füttern und wickeln und umsorgen. Sie macht nichts anderes. Meine Jungs finden das Baby süß, kommen immer wieder aufs Baby zu, streicheln es lieb, machen gutschi gutschi Geräusche aber gehen dann wieder. Flasche geben war genau 1x interessant, Wickeln nein danke. Und auch das Verhalten der anderen Buben (bei uns gibt es mehr Buben als Mädchen), beobachte ich das gleiche Verhalten. Beobachte man die Erwachsenen kann man auch unterschiede erkennen. Hier passieren sehr viele Dinge unbewusst, sie sind rein und natürlich und doch sind die Verhaltensweisen vom männlichen und weiblichen Geschlecht anders. Aber ist das so schlimm? Wichtig ist doch, dass Babys und Kinder das bekommen was sei brauchen und im Fall des kleinen Mädchens bekommt sie genau das, was sie braucht. Körpernähe, sie ist mittendrin und wird nicht irgendwo im ruhigen Zimmer abgelegt.

Warum erzähle ich das, weil ich die Anspannung, Verkrampfung, etc. lösen möchte die ich immer mehr spüren möchte und hin will zu dem, dass wir wieder fühlige, ruhige, liebende Menschen werden. Ich kann nicht nur in der Literatur, sondern auch in meiner Arbeit mit Erwachsenen und Schwangeren sehen, wie überfordernd, negativ, stressig, auf Kampf/Flucht/totstell Reaktion unser Gehirn trainiert wird.

Die Elternschaft:

Kinder brauchen zuallererst ihre Eltern. Sie können die Babsis für einen gesunden, glücklichen und Resilienten Menschen schaffen. Niemand kann Eltern ersetzen, den die tiefen, teils Biologischen Instinkte und Wünsche, kann man nicht auslöschen. Es ist für einen Menschen viel wichtiger von der Mutter und dem Vater beschützt zu werden. Sich sicher bei ihnen zu fühlen, das Gefühl haben sie werden geliebt, sind gewollt und sind wertvoll, als von allen anderen Menschen danach. (Warum es genau die Eltern sind, erkläre ich einmal in einem anderen Artikel.)

Derzeit fehlt es an ausreichender finanzieller Unterstützung bzw. Anreizen zur psychologischen Unterstützung von Eltern während der prä- und perinatalen Phasen. Den Druck wegnehmen anstelle sich um die Kinder zu kümmern: „Weiter/Wieder ein wertvoller Teil der Gesellschaft zu werden.“ Als ob die Kindererziehung nicht die wichtigste und wertvollste Aufgabe von Eltern ist die sie in ihrem Leben haben. Alles, was in die Zeit von Konzeption bis zum alter von ca. 3. Jahren investiert wird, ist nicht nur ein Benefit für das Kind und die Eltern sondern für die gesamte Menschheit. Das bedeutet Eltern brauchen jegliche Hilfe und Unterstützung, um diesen wichtigen Job gut tun zu können. Denn keine andere Person kann die Rolle der Eltern übernehmen.

Präventive Maßnahmen und gesellschaftliche Vorteile:

Viele Forscher wie Wendy Anne McCarty, Thomas Verny, David Chamberlain, Daniel Siegel, …. Sagen alle, dass eine Investition in die Elternbildung die beste Chancengleichheit ermöglicht und wie wichtig die Schwangerschaft und frühe Kindheit ist.
Der präventive Einsatz von Ressourcen in der frühkindlichen Entwicklung ist langfristig kosteneffizienter und reduziert Krankheiten und soziale Konflikte. Eine Familienpolitik, die sich auf die Bedürfnisse von Kindern von der Zeugung bis zum dritten Lebensjahr fokussiert, kann die Gesellschaft wettbewerbsfähiger, gesünder und konfliktfreier machen. Dazu gilt alles das zu machen was dem Kind dient und die eigenen Bedürfnisse als Eltern und Gesellschaft hintenanzustellen und dies als Erwachsene anzuerkennen und zu fördern.

Was macht die Rolle Mutter/ Vater mit einer Person

Immer wieder stelle ich mir mit Kolleginnen die Frage, warum immer mehr Frauen weg von ihrer Weiblichkeit und ihren Instinkten kommen. Wir wissen auch aus der Forschung das Gesellschaften, wo Frauen regieren (Matriarchat) viel weniger Konflikte herrschen (Dr. Ludwig Janus). Dann stieß ich über ein Zitat von Paracelsus (1493-1541) “The woman is the artist of the imagination and the child in the womb is the canvas whereon she paints her pictures.“ Dann wurden mir zwei Dinge klar: Gerade Schwangere und Mütter von kleinen Kindern, tragen am meisten dazu bei, wie gesund und glücklich ein Mensch einmal sein wird.
WAHNSINN oder!? Was macht das mit uns, wenn uns das so bewusst wird?

1. Frauen verspüren vielleicht Angst und Überwältigung, dass sie so viel Einfluss auf ihre Nachkommen haben. Wenn man sich das wirklich verinnerlicht, ist das wirklich eine große Bürde. Verständlich, dass man diese Verantwortung gerne nicht nur alleine tragen möchte. Im Übrigen entwickelt der Mensch immer mehr Dinge, die versuchen, dies zu ändern. Nur muss allen bewusst werden, dass es keinen Ersatz gibt für die Frau, die das Kind in sich trägt und dann weiter begleitet, ohne schwerwiegende Auswirkungen. Damit meine ich, dass darüber geforscht wird, wie man Babys außerhalb des menschlichen Körpers wachsen lassen kann, ohne über die Folgen nachzudenken/bescheid zu wissen.

Ein anderer Punkt ist, dass sehr viele Menschen keine gute Beziehung und Bindung mit ihrer Mutter haben, und dies beschäftigt gerade Frauen sehr, da sie intuitiv wissen, wie wichtig sie im Leben ihres Kindes sind. Wenn die eigene Mutter kein gutes Vorbild war und man in sich Verletzungen etc. trägt, dann haben viele Frauen die Angst, so zu werden wie die eigene Mutter, und das wollen sie nicht. Was noch mehr Druck bereitet. 2.Gehen wir jetzt zu den Männern über. Wenn man noch immer davon ausgeht, dass Männer erst nach der Geburt zum Vater werden und natürlich weniger dazu beitragen können, was aus dem Baby wird, dann geben sie Kontrolle ab. Tief im Inneren hat jeder Mensch den Urinstinkt, dass die menschliche Rasse überlebt. Wenn ich für mich selbst entscheiden kann, was ich esse, trinke, tue, etc., dann kann ich mehr in Charge sein, als wenn mein Kind in der Partnerin heranwächst. Diese Kontrolle abzugeben und dem „ausgeliefert zu sein“ kann schwer zu ertragen sein. Also haben Männer Wege gefunden zumindest sich so zu fühlen als ob sie die Kontrolle haben durch Unterdrückung, schlecht machen der Carearbeit, etc etc. Was viele aber noch immer vergessen, ist, dass Väter sehr wohl einen Einfluss auf die Gesundheit und Entwicklung ihrer Nachkommen im Uterus haben.

Denn aus der Forschung wissen wir zum Beispiel von Freeman, 1987, p. 29, dass der Kontakt zwischen Vater und Kind bereits im Uterus hergestellt werden kann. Ein Vater hat mit seinem Baby im Bauch ein Hoo hoo Spiel gespielt und das Baby hat nach einiger Zeit darauf mit Boxen reagiert.
Außerdem wissen wir, dass alles, was die Mutter erfährt, fühlt etc., das Ungeborene mitbekommt. So kann also der Vater dazu beitragen, dass das Umfeld der Schwangeren die Entwicklung des Kindes begünstigt oder eben nicht.
Wenn das alle wüssten, hätte man 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Erstens ist die „Last“ der Schwangeren geringer, und die Männer haben das Gefühl, mehr Einfluss auf das Ungeborene bereits im Bauch zu haben. So kann auch schon der Vater im Bauch eine Bindung zum Baby entwickeln. Es verbessert auch das Verhalten und die Beziehung der Eltern, auch nach der Geburt. Mütter können/dürften sich wieder ihrer Rolle als Hauptbezugsperson widmen, ohne Druck und negative Gefühle. Männer übernehmen in der Zeit, wo die Mutter hauptsächlich mit dem Nachwuchs beschäftigt ist, andere Dinge, und wenn es mit der Zeit dann weniger wichtig ist für das Kind, sich nur auf die Mutter zu fixieren, können sich die Rollen wieder verändern. Dies ist wahre Gleichberechtigung ohne Neid, Angst und andere negative Gefühle.

Schlussfolgerung und Tipp:

In einem Zeitalter, in dem es an allen Ecken und Enden kracht, ist es an der Zeit, einen ganzheitlichen und integrierten Ansatz zu wählen. Wenn viel mehr Menschen wissen würden, welchen Einfluss Schwangere und Mütter auf das Wohlbefinden der nächsten Generation haben, können wahre Familienfreundliche Maßnahmen umgesetzt werden.

Was können also wir alle tun, um dahin zu kommen? Ganz einfach Selbsterfahrung einerseits und Weiterbildung im Bereich der prä-und perinatal Psychologie. Ressourcen nutzen wie meine Workshops und Coachings. Lesen von Büchern von ExpertInnen auf diesem Gebiet.
(Ein)fordern von unterstützungsmaßnahmen die da ansetzen wo es am meisten wirksam und am billigsten ist und dass ist, wenn Geld in Eltern ab spätestens der Schwangerschaft bis zum Alter der Kinder von ca. 3. Jahren investiert wird. Das wieder verbinden mit der Urrolle der Mutter, die der wichtigste Mensch im Leben eines Ungeborenen und für die erste Zeit danach ist. Runter vom Tempo und Zeit nehmen, um Familie wirklich zu leben und nicht wie viele andere sagen zu müssen. „Ach wo ist nur die Zeit hin.“ „Ich habe dieses und jenes im Leben meines Kindes und in seiner Entwicklung verpasst.“ „Erzogen haben meine Kinder fremde.“

Lass uns gemeinsam daran arbeiten, eine Gesellschaft zu schaffen, in der die Bedürfnisse der Kinder an erster Stelle stehen, und in der Eltern die Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um glückliche und gesunde Familien zu bilden. Denn dann brauchen wir auch nicht mehr über Konflikte, Chancengleichheit, Familienfreundlichkeit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf diskutieren.

Schreib mir gerne deine Meinung darüber oder sag mir ob du diese Informationen schon von wo gehört hast.

„Kinder sind keine Last, Bürde, Qual. Sie sind unglaublich soziale, liebenswerte Menschen von denen wir sehr viel lernen können. Denn sie sagen uns was in ihnen vorgeht, nur hören die wenigsten wirklich zu und dann verlernen wir es.“-Magdalena Kelaridis

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